Kategorie: Soziales

Rescue Camp gegen weibliche Genitalverstümmelung in Kenia

Zinduka e.V.

RescueCamp gegen die weibliche Genitalverstümmelung

Die weibliche Genitalverstümmelung, kurz FGM (Female Genital Mutilation), wird in Kenia noch sehr stark praktiziert. Beim Stamm der Kuria sind 84% aller Frauen beschnitten. Die Kuria leben im Südwesten Kenias in einem Gebiet, das an das Maasailand und den Victoriasee grenzt, ein Teil von ihnen lebt auch in Tansania. Die kenianische Regierung hat schon 2011 FGM offiziell verboten, jedoch gelingt es ihr bisher kaum, effektiv dagegen vorzugehen.
Die Verstümmelungsrituale finden nur alle zwei Jahre im Dezember statt, dieses Jahr ist es wieder soweit und die Vorbereitungen der Befürworter laufen bereits auf Hochtouren.
Ich selbst fahre seit 7 Jahren regelmäßig zu den Kuria und arbeite dort an Projekten gegen FGM und unterstütze eine private Grundschule, die von Freiwilligen errichtet wurde, um auch ärmeren Kindern eine gute Schulausbildung zu erschaffen. Unser Verein Zinduka e.V. hat sich gegründet, um noch effektiver gegen FGM vorzugehen und den Kindern gute Bildungsmöglichkeiten zu schaffen. Denn nur eine gebildete Person kann die Nachteile von FGM (Psychische Traumata, HIV/AIDS Infektionen, Geburtstkomplikationen, Tot durch Verblutung, keine sexuelle Erregung...) verstehen und sich dagegen wehren.
Das Rescue Camp wird für die Mädchen errichtet, die noch nicht beschnitten sind und dies auch nicht wünschen. Damit sie nicht von Familienangehörigen oder anderen Befürwortern zu der Genitalverstümmelung gezwungen werden, können sie sich in unserem Rescue Camp anmelden. Wir werden insgesamt ca. 200 Mädchen im Alter zwischen 8 und 16 Jahren in unserem Camp unterbringen. Zusammen mit anderen Freiwilligen von vor Ort und aus aller Welt werden wir sie dort unterrichten. Die Themen sind unterschiedlich, hauptsächlich werden sie über die Ausmaße von FGM, Hygiene, Gesundheit und Zukunftsperspektiven unterrichtet. Denn wer beschnitten wird, muss die Schule abbrechen und wird verheiratet um eine Familie zu gründen... Die Möglichkeit auf einen eigenen Bildungsweg wird dem Mädchen genommen.
Am Ende des Camps wird es eine Abschlussfeier (Alternative Rite of Passage) geben, zu dieser werden die Eltern eingeladen. Jedes Mädchen erhält eine Urkunde, auf der festgehalten ist, dass sie nun erwachsen ist. Sie werden so zu einer erwachsenen Frau (ohne FGM!!), die weiter zur Schule und Universität gehen kann.

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